KATAMARANSEGELN
ZWISCHEN MAHÉ UND PRASLIN
[03.05. -
17.05.2004]
Sommer
2003
Es ist wieder einmal so
weit, dass wir uns ein Urlaubsziel im Süden der Welt suchen wollen,
möglichst weniger als 12h Flugzeit von Deutschland entfernt,
chartertechnisch erschlossen und halbwegs bezahlbar. Nachdem die
Karibik nicht schon wieder unser Ziel sein soll, entscheiden wir
uns für die Seychellen im Indischen Ozean, gut 4 Grad südlich des
Äquators, ein durchaus anspruchsvolles Revier. Es gibt Gezeiten mit
1 bis 2m Höhenunterschied und die Zeitverschiebung zu Deutschland
beträgt +3h (MESZ). Insgesamt legen wir 250 sm zurück.
Unser Schiff ist ein Kat, eine Catana 471 namens
„CHAKA“ vom Vercharterer Dream Yacht Seychelles,
vermittelt durch das Yacht- und Charterzentrum Heiligenhafen:
-Termin: 03. -17.05.2004
-Kosten für Boot, Kautionsversicherung und Endreinigung:
9.375,-€
Wir treffen uns am Montag, den 03. Mai 2004 gegen 19h am Check-In
von Thomas Cook/Condor am Frankfurter Flughafen. Unser Flieger
startet um 20:45h. Alle sind ein wenig abgespannt und haben den
Urlaub dringend nötig. Im Gepäck eines jeden befinden sich jeweils
2 Flaschen Mount-Gay-Rum, damit wir vor Ort nicht die reichlich
teuren Spirituosenpreise bezahlen müssen.
Die Teilnehmer sind: Alexander, Ben, Berry, Ewald, Guido, Jürgen,
Richy und ich.
Montag,
03.05.2004
Vor dem Abflug
genehmigen wir uns noch schnell ein letztes deutsches Bier und eine
Currywurst mit Pommes. Wir fliegen pünktlich los. Da der Flieger
nicht ganz ausgebucht ist, haben wir das Glück, jeweils zwei
Sitzplätze für jeden Einzelnen zu haben, so dass es ein sehr
bequemer Flug wird. Nachdem Berry gleich die an Bord vorhandenen
Champagner-Pikkolo-Vorräte vernichtet hat, organisiert er für uns
beim Steward 2 große Flaschen Pieper-Heidsieck aus der First-Class.
So fängt der Urlaub ja bestens an.
Kaum auf Mahé aus dem Flugzeug gestiegen, erschlagen uns die
tropischen Temperaturen. Um die Zeit, immerhin drei Stunden, bis
zum Weiterflug nach Praslin zu vertreiben, trinken wir erst mal ein
paar Bier. Auf Praslin angekommen organisiert Berry dann 3 Taxen,
die uns für einen Pauschalpreis zur Charterbasis bringen. Mit einem
der Taxifahrer verschwindet Berry dann noch einmal, um nach den
Wechselkursen zu fragen.
Apropos: der offizielle
Wechselkurs liegt bei etwa 1:6, wenn man in einer Bank tauscht.
Alles andere ist verboten, erhöht aber den Reiz und schont die
Reisekasse ungemein. Es soll schon vorgekommen sein, dass
Taxifahrer auf Drängen der Touristen bis zu 12 SR für einen
Dollar gezahlt haben.
Da
unser Boot von den Mitarbeitern der Basis noch per Kanister betankt
werden muss, stellen wir nur schnell die Taschen an Bord und gehen
ins nahe gelegene Restaurant „Organibar“ und essen
Creole Stew. 16 Bier und 8-mal Stew mit Reis kosten 618 SR.
Zurück an Bord entschließen wir uns einkaufen zu gehen.
Richy und ich übernehmen in der Zwischenzeit das Boot. Nachdem alle
Vorräte (einschließlich der von uns vorbestellten 240 Flaschen
Bier, 30 Liter Wasser, Reis, Nudeln, Grundnahrungsmittel, Kleinzeug
etc. für 1086,- €) verstaut sind, erkunden wir den Kat. Dabei
werden wir von einem Einheimischen namens Roberto angesprochen, ob
wir irgendetwas brauchen: Getränke, Lebensmittel oder Souvenirs. Da
uns der Vercharterer nicht alles geliefert hat, was wir bestellt
haben, nehmen wir sein Angebot gerne an.
Gerade als wir uns Gedanken ums Abendessen machen, fragt man uns
vom Nachbarschiff, welches vor kurzem angelegt hat, ob wir den
frisch gefangenen Barrakuda haben möchten. Gerne akzeptieren wir,
zerlegen ihn mit vereinten Kräften am Steg und Guido zaubert
gedünstete Steaks á la 3-Sterne-Gupp daraus. Gesättigt wenden wir
uns den Getränken zu. 3 Kisten Bier und 3 Flaschen Mount-Gay-Rum
müssen dran glauben. Wenn es so weitergeht, reicht unser Bier- und
Spirituosenvorrat kaum für die erste Woche.
In der Nacht und am nächsten Morgen stellen wir dann noch einige
Mängel am Boot fest. Es fehlen etliche Bettlaken sowie jede Menge
Handtücher. Auch gibt es trotz Vorbestellung nur drei Paar Flossen.
Am Backofen ist die Oberhitze defekt und das Boot ist in einem für
sein Alter (2 Jahre) recht ver- oder gebrauchten Zustand. Trotz
Nachfrage bekommen wir keine weiteren Handtücher, Bettlaken oder
Flossen. Auch der Backofen kann nicht so schnell repariert werden.
Aber wir lassen uns davon nicht die Urlaubsfreude verderben.
Dienstag,
04.05.2004
Baie St. Anne –
Anse Cocos/La Digue (12sm)
Wind W 3-4, später S 2, 32°C
Der gestern noch bestellte Rest Lebensmittel wird uns von Roberto
gebracht: Eier, Salz, Wurst, Schinken und Mehl.
Um 12h laufen wir aus, lassen den Steg dabei ganz und testen erst
mal das Segelverhalten des Bootes. In der Spitze erreichen wir 10
Knoten. Als eingefleischter Dickschiffsegler habe ich die nötige
Hochachtung vor einem Kat dieser Größe. 14,5m lang, fast 8m breit
und mit 150qm Segelfläche durchaus Respekt einflössend. Aber trotz
anfänglich mulmigem Gefühl kommt nie auch nur der Verdacht einer
brenzligen Situation auf.
An der Ostküste von La Digue passieren wir eine schöne Bucht nach
der anderen bis hoch in den Norden zur Anse Patates. Doch der Wind
steht ungünstig und wir fahren wieder ein Stück zurück, um uns
neben einen anderen Kat in die Anse Cocos zu legen. Wir drehen uns
recht merkwürdig um den Anker, aber er hält. Ein paar der Jungs
fahren mit dem Dinghi zum Strand und kentern beinahe in der
meterhohen Brandung. Ewald verliert dort auch Maske und Schnorchel,
die Richy aber später irgendwo anders wieder findet.
Berry und Ben kochen Nudeln mit Sauce, da der Smut unpässlich ist.
Allen schmeckt es und beim Verzehr weiterer 2 Kisten SeyBrew
schauen wir uns den Mond und die Sterne an. Um 23.50h erleben wir
zu unserer riesigen Überraschung eine totale Mondfinsternis.
Mittwoch,
05.05.2004
Anse Cocos – Hafen
La Passe/La Digue (12sm)
Wind S 2-3, 32°C
Wir legen ohne Frühstück ab und fahren zur Insel Grand Soeur in die
Grand Anse. Betreten kostet 20 US$ pro Person, also schnorcheln wir
nur, sehen Schildkröten und Hechte und richten uns einen
schmackhaften Brunch her. Gegen 14h fahren wir zum Hafen La Passe
und legen uns neben das Riff, direkt vor den nördlichen
Wellenbrecher, wo später noch 4 weitere Boote zu uns stoßen.
Die Einkäufer besorgen am Hafen Eier, Zwiebeln, Eis und Cola.
Abends gibt es noch mal Barrakuda in Creol Mango Curry. Sehr
lecker. Richy versucht mit lippischer Salami einen Fisch zum
Anbeißen zu überreden, aber es schlägt fehl. Stattdessen fallen wir
über die Salami her. Da wir hier sehr ruhig und sicher liegen,
beschließen wir, morgen die Insel zu erkunden.
Donnerstag,
06.05.2004
Hafen La Passe/La Digue
– La Passe (0sm)
Wind SW 3, 32°C
Nach einem reichhaltigen Frühstück soll die Insel per Velo erkundet
werden. Alle außer dem Skipper fahren mit dem Dinghi zum Hafen.
Schließlich muss einer auf das Boot aufpassen. Die Radtour führt
durchs Naturreservat. Riesige Schildkröten sorgen für Staunen. In
der Grand Anse wird Pause gemacht. In dieser Traumbucht steht eine
kleine Bambushütte, in der es für 125 SR p. P. „All you can
eat“ gibt und Bacardi-Cola für 3,50 €. Es empfiehlt
sich, überall dort wo man kann, in US$ zu zahlen, denn dieser wird
1:1 mit dem Euro gehandelt. Beim derzeitigen Wechselkurs kann man
so noch einmal 20% sparen.
Gesättigt stürzen sich alle in die Fluten und prompt tritt Jürgen
in einen Seeigel. Gemeinsam fahren wir zum Inselkrankenhaus und
lassen Jürgen für 140 SR verarzten.
Alex, Richy und Ewald erkunden weiter die Insel, Ben und Berry
kümmern sich um die Biervorräte an Land und Guido und Jürgen kommen
zurück zum Boot, um den Fuß zu schonen.
Um 17:30h sind alle wieder an Bord. Guido zaubert Spaghetti mit
süßer Carbonara und die Party nimmt ihren Anfang. Mangels
ausreichender Unterhaltungsmöglichkeiten an Land sind wir oft
gezwungen, an Bord zu feiern oder ein Taxi zu organisieren, um ins
Innere der Inseln zu fahren. Taxen gibt es aber nur auf
Vorbestellung, also sollte man gut planen.
Freitag,
07.05.2004
La Passe/La Digue
– Grand Anse/Praslin (14sm)
Wind S 3, 32°C
Nach durchtanzter Nacht sind wir gegen 11h abfahrbereit. Es geht
zum Schnorcheln nach Cocos Island und legen uns dort an eine
Muringboje. Alle sind restlos begeistert. Als ob man in einem
Aquarium schwimmt. Um 15h fahren wir zurück nach Praslin an unseren
Stützpunkt. Berry und Jürgen klären, dass wir ausnahmsweise
kostenlos dort liegen dürfen. Normalerweise kostet dies 70 US$.
Somit haben wir Strom, Wasser, Duschen umsonst und Roberto nimmt
mal wieder unsere Bestellungen auf: 15 Kisten Bier, 2 Kisten
Wasser, und 15 Liter Cola. Zusammen mit weiteren Vorräten zahlen
wir weniger als die Hälfte gegenüber unserer ersten Bestellung über
den Vercharterer: 600 US$. Perfekt!
Als wir uns mal mit einem Angestellten unseres Vercharterers etwas
intensiver unterhalten, können wir ihn für uns gewinnen, um uns als
„Taxifahrer“ zu dienen, was er angesichts des
vereinbarten Lohnes auch gerne macht. Sein Name ist Gilbert.
Abendessen gibt es also heute auswärts: im Coco Rouge. Es gibt
reichlich: Garlic Fish, Shark, Chicken und Prawns. Zusammen mit den
Getränken kostet der Abend günstige 1.300 SR. Gilbert fährt uns
dann mit seinem Pick-Up weiter zu einem Hotel, wo Tanz und Musik
angesagt sind. Nach einem Drink wollen wir aber weiter und klappern
noch 2 Discos ab, aber ohne Erfolg. In die angesagteste Disco
„Djungle“ kommen wir nicht rein, da dort lange Hosen
angesagt sind. Also zurück aufs Boot, denn morgen wollen wir früh
ablegen, um nach Mahé zu segeln.
Samstag,
08.05.2004
Baie St. Anne –
Port Lauday/Mahé (41sm)
8:30h wecken. Roberto bringt uns unsere bestellten Vorräte. Um 9h
nötigt Silvie, die Stützpunktchefin, uns zum Ablegen, da wir ja
nichts für den Liegeplatz gezahlt haben. Also geht es ab Richtung
Mahé.
Die Überfahrt verläuft recht eintönig. Bei wenig Wind legen wir die
zweite Hälfte der Strecke mit Maschinenunterstützung zurück.
Eigentlich wollen wir in die Bucht Beau Vallon, aber sie ist uns zu
offen und so fahren wir bis kurz vor Sonnenuntergang weiter in die
Bucht Port Lauday. Im Osten der Bucht liegen wir auf 2 Meter
Wassertiefe. Da die Bucht sehr geschützt liegt, hat das Wasser etwa
Badewannentemperatur, also geschätzte 37°C. Wir zahlen bei einem
Ranger 10 US$ für die Nacht. Die Angelcrew fängt noch einen Guppy,
aber wir entscheiden uns, ihn wieder frei zu lassen.
Sonntag,
09.05.2004
Port Lauday – Anse
Beau Vallon (9sm)
Muttertag! Nachdem wir früh auslaufen, um in die Anse Beau
Vallon zu fahren, stellen wir wieder einmal fest, dass der
Wind zum Segeln nicht gut genug ist. Der Anker fällt um 11h und
alle versuchen, ihren Müttern telefonisch zum Muttertag zu
gratulieren. Sicherheitshalber machen wir noch ein Muttertagsfoto.
Danach geht es an den Strand. Mittags sitzen wir in der
Hotelpizzeria und zahlen für Pizza, Salat und Bier 225 US$.
Anschließend laufen wir noch mal den Strand rauf und runter und
stellen fest: hässlich und teuer.
Zurück per Dinghi werden wir noch mal richtig nass. Die Brandung
ist wieder einmal extrem stark. Ben, Berry und Jürgen ziehen abends
noch zum „Essen“ an Land. Richy geht früh ins Bett,
weil ihm nicht so gut ist. Guido, Alex und Ewald spielen Karten,
ich schreibe Logbuch und so endet der Abend sehr ruhig. Morgen
wollen die Taucher zu ihrem Recht kommen.
Montag,
10.05.2004
Anse Beau Vallon –
Victoria/Angel Fish (12sm)
Die vier Taucher machen sich um 8:30h auf den Weg. Nachdem sie zwei
Stunden später wieder zurück sind, fahren sie gleich darauf wieder
los und versacken in einer Bar. Berry glaubt, die Liebe seines
Lebens gefunden zu haben. Mit Gewalt wird er losgeeist und so
müssen wir uns stundenlang seine Vorwürfe gefallen lassen. Als wir
um 13h endlich los können, nehmen wir Ziel auf Victoria.
Der erste Liegeplatz bei VPM in unmittelbarer Stadtnähe ist
komplett mit eigenen Yachten belegt. Also fahren wir den Kanal
weiter Richtung Südosten. Bei Angel Fish finden wir einen
Liegeplatz, der trotz langer Verhandlungen mit Annia, der
Stützpunktleiterin, 70 US$ und den Verlust eines nicht
schwimmfähigen Dinghipaddels kostet, dafür sind Strom, Wasser und
Duschen inklusive. Annia empfiehlt uns auch, abends ins Marie
Antoinette zum Essen zu gehen. Wir lassen uns mit einem Taxi
hinfahren und speisen wieder einmal ganz hervorragend. Ein Teil der
Crew kehrt aufs Schiff zurück, die anderen wollen noch ins Pirates
Arms, einem stadtbekannten Lokal, kommen aber auch wieder zeitig
zurück an Bord. Morgen haben wir wieder einen langen Schlag zurück
nach Praslin vor uns.
Dienstag,
11.05.2004
Victoria/Angel Fish
– Anse Lazio/Praslin (36sm)
Wir laufen pünktlich aus und erleben eine unspektakuläre Überfahrt
und ankern vor traumhafter Kulisse in der Anse Lazio auf Praslin.
Wir schwimmen zum Strand und fühlen uns großartig. Jürgen und Berry
organisieren, dass wir in dem Restaurant, welches abends zufällig
für eine Familienfeier geöffnet hat, auch etwas zu Essen bekommen.
Der freundliche Besitzer heißt Richelieu. Es gibt Palmherzensalat,
Job-Fish, Krabben und zum Nachtisch Banana-Split. Lecker! Da dieser
Abend zum Crewabend ernannt wurde, sitzen wir auch alle brav im
Crewshirt zusammen und der offizielle Teil beginnt: getauft werden
Alex, Berry, Ewald und Jürgen. Leider bleibt festzuhalten, dass
Jürgen bei der Ankunft auf dem Boot den Verlust des Schäkels
anmelden muss, jener eigentlich unersetzbaren Taufinsignie. Der
Abend endet erwartungsgemäß feuchtfröhlich.
Mittwoch,
12.05.2004
Anse Lazio (0sm)
Bade-Schnorchel-Faulenz-Chillout-Strand-Tag. Jeder macht, wozu er
Lust hat.
Donnerstag,
13.05.2004
Anse Lazio – La
Passe/La Digue (29sm)
Frühstück bei Richelieu: Toast, Omelette, Kaffee, Saft und Obst,
bis ein typischer Regenschauer niederprasselt. Er hält etwa eine
Stunde an. Währenddessen legen wir ab und bei 5 Bft wird wild
drauflos gesegelt. Endlich mal wieder. Wir halten grobe Richtung La
Passe auf La Digue. Dort angekommen, liegen wir wieder ganz gut am
Wellenbrecher vor Anker. Es passiert nicht viel und wir essen früh
zu Abend: Spaghetti Carbonara Dolce. Danach Kartenspielen, Bier
trinken und früh zu Bett gehen. Aber die Nacht wird unruhig und
schlaflos.
Freitag,
14.05.2004
La Pass/La Digue - Anse
Lazio (29sm)
Ben, Richy und Ewald gehen tauchen, der Rest flüchtet auf das
Festland und sucht schaukelfreie Erholung. Plötzlich taucht Guido
zu einem Not-WC-Stop auf. Nach einem kurzen Aufenthalt an Bord bzw.
auf dem Bordklo fährt er zurück zum Hafen und holt die anderen dort
ab. Wir beschließen, wieder in die Anse Lazio zu fahren, da es uns
dort ausnehmend gut gefallen hat und die Versorgung bei Richelieu
recht gut ist. Da es auf das Ende unseres Urlaubs zugeht, versuchen
alle noch mal, es ruhig angehen zu lassen und ein paar schöne
Stunden zu verbringen. Außerdem hat Jürgen am Sonntag Geburtstag
und wir wollen am Samstagabend reinfeiern.
Samstag,
15.05.2004
Anse Lazio – Baie
St. Anne (27sm)
Nach dem Frühstück wird noch einmal ausgiebig gesegelt. Wir
umrunden Praslin und fahren ein vorletztes Mal in die Baie St.
Anne. Diesmal kommen wir nicht umhin 70 US$ Liegegebühr zu
bezahlen. Unser Fahrer Gilbert steht uns auch heute wieder gerne
zur Verfügung und fährt uns über die Insel. Sechs von uns acht
Jungs wollen dann tatsächlich nachts noch mal in den
„Djungle“, wo dann Jürgens Geburtstag gebührend
begossen wird. Zum Glück ist das Programm für den nächsten Tag
flexibel.
Sonntag,
16.05.2004
Baie St. Anne –
Isle Coco – Anse Cocos – Baie St. Anne (29sm)
Zum Frühstück gibt es Reste vom Geburtstagskuchen, den die Jungs
für Jürgen im „Djungle“ organisiert haben. Wir
beschließen, noch mal zur Isle Coco zu segeln, um schnorcheln zu
gehen. Leider sind alle Muring-Tonnen besetzt und ankern ist, wie
an vielen anderen Stellen, verboten. Es geht also weiter zur
Anse Cocos. Ein letztes Mal schwimmen wir im Indischen Ozean, wobei
Jürgen uns allen noch einen gehörigen Schrecken einjagt. Auf halbem
Weg zum Strand bekommt er einen Krampf im Bein und ruft winkend um
Hilfe. Bruderherz Guido springt ins Dinghi und rettet ihn. Gegen
Nachmittag sind wir zurück an unserem Liegeplatz in der Baie St.
Anne. Zwar müssen wir für diese letzte Nacht kein Geld mehr
bezahlen, aber man knöpft uns noch mal 15 US$ für das Füllen der
Süßwassertanks ab. Dafür stellt Alexander seine Nutella-Falle auf
und fängt tatsächlich eine kontaktfreudige Münsteranerin. Die
beiden verbringen die Nacht im Bugnetz und sind auch am nächsten
Tag unzertrennlich.
Montag,
17.05.
Da wir erst abends wieder zurück nach Mahé und von da nach
Deutschland fliegen, haben wir noch reichlich Zeit, um ins Vallée
de Mai, einen Nationalpark, zu fahren. Nach einem schweißtreibenden
Rundgang durch urwüchsigen Urwald beschließen wir noch, an den
Strand zu fahren und etwas zu essen. Zurück am Stützpunkt duschen
wir und unser Fahrer Gilbert bringt uns dann zum Flugplatz, nicht
ohne noch von der Polizei kontrolliert zu werden. Am Flughafen
angekommen werden wir zu unserem Flugzeug gelassen, aber nach 10
Minuten wieder ins Abfertigungsgebäude gebeten. Nachdem die
Techniker einen Motor zunächst nicht und dann doch ans Laufen
bekommen, müssen wir dann trotzdem wieder in die Maschine
einsteigen und mit gemischten Gefühlen fliegen wir hinüber nach
Mahé. Unser Anschlussflug nach Deutschland verläuft ruhig. Wir
haben wieder ausreichend Platz. Um Mitternacht feiern wir dann noch
sehr verhalten Berrys Geburtstag. In Frankfurt angekommen trennen
sich dann vorerst wieder unsere Wege.